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Sie sollten Ihrem Kind neue Lebensmittel nach und nach geben. So können Sie besser erkennen, ob Ihr Kind etwas nicht verträgt. Aber bieten Sie Ihrem Kind viele verschiedene Lebensmittel an. So bekommt es alle wichtigen Nährstoffe.

„Welche Beikost sollen wir dem Baby zuerst geben?“ Beikost ist Essen, das das Baby zusätzlich zur Muttermilch bekommt. Keine Angst, Sie können nichts falsch machen. Es ist nicht wichtig, in welcher Reihenfolge Sie Ihrem Kind Lebensmittel geben.

Aber es ist wichtig, dass Ihr Kind für seine Entwicklung genug Eisen und Jod bekommt. Vitamin C hilft dem Körper, Eisen aus einer Mahlzeit aufzunehmen. Geben Sie Ihrem Kind deshalb Lebensmittel mit viel Eisen gemeinsam mit Lebensmitteln mit viel Vitamin C. Eisen ist in Fleisch, Getreide und Hülsenfrüchten. Viel Vitamin C ist zum Beispiel in Brokkoli, Fenchel oder Beeren.

Jod ist in der Muttermilch und in der Säuglings-Anfangsnahrung. In der Beikost sollten regelmäßig Meeres-Fische und andere Lebensmittel aus dem Meer sein. Zum Beispiel Lachs und Garnelen.

Eisen und Jod

Babys können von Geburt an Eisen speichern. Am Anfang bekommt Ihr Kind genug Eisen über die Muttermilch oder die Säuglings-Anfangsnahrung. Ihr Kind braucht aber immer mehr Eisen. Ab dem 5. oder 6. Lebensmonat braucht es zusätzliche Nahrung.

Wenn Sie mit der Beikost anfangen, achten Sie auf genug Eisen und Jod – egal, ob Sie die Beikost kaufen oder selbst kochen. Eisen und Jod sind wichtig für das Sehen und die körperliche und geistige Entwicklung.

Viel Eisen ist in Rindfleisch, Kalbfleisch, Schweinefleisch, Hülsenfrüchten und Getreide, zum Beispiel in Vollkornmehl und Flocken. Vitamin C hilft dem Körper, Eisen aus einer Mahlzeit aufzunehmen. Essen Sie deshalb Lebensmittel mit viel Eisen gemeinsam mit Lebensmitteln mit viel Vitamin C. Viel Vitamin C ist zum Beispiel in Brokkoli, Fenchel oder Beeren.

Viel Jod ist zum Beispiel in Meeres-Fischen und anderen Lebensmitteln aus dem Meer. Zum Beispiel Lachs und Garnelen

Eiweiß – aber vorsichtig

Ihr Kind sollte jeden Tag eine Portion hochwertiges Eiweiß bekommen – zusätzlich zur Muttermilch oder Säuglings-Anfangsnahrung. Eiweiß ist in Fleisch, Fisch, Ei, Getreideflocken oder Hülsenfrüchten. Achten Sie darauf, was Ihr Kind gut verträgt.

Ihr Kind muss nicht täglich Fleisch und Fisch bekommen. Es reichen schon kleine Mengen. Zum Beispiel

  • ein kleines Stück Fleisch oder Fisch, ungefähr 30 Gramm, püriert und nicht gewürzt,
  • ein kleines Ei,
  • 20 Gramm Getreide-Flocken,
  • 30 Gramm Hülsenfrüchte. Wiegen Sie die Hülsenfrüchte vor dem Kochen.

Wenn Sie Milch-Nahrung für Säuglinge kaufen, soll nur wenig Eiweiß drin sein. Es gibt in den Geschäften verschiedene Produkte. Am besten ist sogenannte „Pre-Nahrung“. Diese Nahrung ist sehr ähnlich wie Muttermilch, was die Nährstoffe angeht. Verwenden Sie diese Nahrung im 1. Lebensjahr, wenn Sie Ihr Kind nicht stillen.

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Fisch – ja, aber wie?

Entfernen Sie immer sehr sorgfältig alle Gräten aus Fischen. Machen Sie Fisch immer heiß genug. Fisch soll mindestens 2 Minuten lang innen 70 bis 80 Grad haben.

Geben Sie Ihrem Kind keinen rohen Fisch, wie zum Beispiel Sushi. Geben Sie Ihrem Kind keine Fische, die mit Schwermetallen belastetet sind. Das sind vor allem Raubfische wie Schwertfisch, Thunfisch, Heilbutt und Hecht. Gut sind Saibling, Lachs und Forelle.

Eier – ja, aber mit Maß

In Hühnereiern ist Eiweiß und Zink. Das braucht Ihr Kind. Sie können Ihrem Kind schon im 1. Lebensjahr Hühnereier als Beikost geben. Aber Sie müssen Eier immer gut erhitzen. Eier sollen mindestens 10 Minuten lang innen 70 bis 80 Grad haben. Wenn Sie Eier nicht oder nicht genug erhitzen, kann das schwere Allergien auslösen. Außerdem können in Eiern Keime sein. Zum Beispiel Salmonellen. Sie sollten deshalb nie rohe Eier oder wenig erhitzte Eier essen. Dazu gehören auch Eierspeise und weiches Ei.

Nüsse/Erdnüsse – ja, aber nur fein vermahlen

Sie dürfen Babys und Kleinkindern nie ganze oder nur grob gehackte Nüsse oder Erdnüsse geben. Kinder können die Stücke einatmen und ersticken.

Fett – hochwertige Öle bevorzugen

Gute Öle sind wichtig für die Entwicklung Ihres Kindes. Sie sind gut für die Bewegungs-Fähigkeiten, die Augen und das Gehirn. Geben Sie deshalb wenig gutes Öl zur Beikost. Nehmen Sie ungefähr 1 bis 2 Teelöffel pro Brei.

Am besten sind diese Öle:

  • Rapsöl,
  • Leinöl,
  • Walnussöl,
  • Sojaöl,
  • Weizenkeimöl,
  • Olivenöl.

Wenn Sie Brei fertig kaufen, schauen Sie auf dem Etikett, ob schon Öl drin ist. Dann müssen Sie keines dazutun.

Allergien und Unverträglichkeiten – neue Erkenntnisse

Bis jetzt hat man geglaubt, dass bestimmte Lebensmittel Allergien fördern können. Zum Beispiel Fisch oder Ei. Das stimmt aber nicht. Neue Untersuchungen haben Folgendes gezeigt: Wenn der Körper kleine Mengen von vielen verschiedenen Lebensmitteln bekommt, kann er sich darauf einstellen. Damit kann man manchmal sogar eine Allergie verhindern.

Es gilt also für alle Kinder: Verbieten Sie keine Lebensmittel. Ihr Kind kann alles probieren. Wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihr Kind etwas nicht verträgt, müssen Sie eine ärztliche Untersuchung machen lassen. Lassen Sie nicht einfach irgendwelche Lebensmittel weg.

Glutenhaltiges Getreide – auf die Menge kommt es an!

„Gluten“ ist zum Beispiel in folgenden Getreidesorten:

  • Weizen,
  • Roggen,
  • Hafer,
  • Gerste,
  • Dinkel,
  • Grünkern und Khorasan Weizen (Kamut®).

Aber entspannen Sie sich: Sie können Ihrem Kind kleine Mengen davon geben. Geben Sie Ihrem Kind aber diese Getreidesorten erst ab dem 5. Monat. Geben Sie Ihrem Kind am Anfang höchstens 7 Gramm Getreide mit Gluten. Zum Beispiel

  • eine halbe Scheibe Zwieback ohne Zucker,
  • ein kleines Stück Brot, das ungefähr 15 Gramm hat,
  • 1 Esslöffel gekochte Nudeln,
  • 1 Esslöffel Flocken oder
  • 1 Teelöffel Grieß oder Mehl, zum Beispiel im Grießbrei.

Sie können Ihrem Kind nach und nach mehr geben.

Wenn das Kind diese Getreidesorten wirklich nicht verträgt, kann es Zöliakie haben. Das bemerken Sie zum Beispiel an Durchfall, Bauchweh oder übelriechendem Stuhl. Lassen Sie in dem Fall jedenfalls eine ärztliche Untersuchung machen.

Es gibt auch Getreide ohne Gluten. Das sind zum Beispiel Hirse, Buchweizen, Reis, Wildreis oder Mais. Davon können Sie Ihrem Kind auch mehr geben.

Kuhmilch – ja, aber nicht zu viel

Ab dem 6. Monat können Sie Kuhmilch für einen Milch-Getreidebrei verwenden. Bieten Sie Ihrem Baby höchstens einmal am Tag einen Brei mit Kuhmilch an. 100-200 Milliliter Kuhmilch am Tag sind genug. Wenn Ihr Kind älter wird, kann es auch mehr Kuhmilch bekommen.

Geben Sie Ihrem Säugling oder Kleinkind nie Rohmilch oder Vorzugsmilch. Auch nicht im Brei.

Am Anfang reichen ein paar kleine Löffel Milch-Getreidebrei. Zu wenig gibt es nicht. Manche Kinder haben mehr Appetit, manche weniger. Wenn Ihr Kind viel Appetit hat, können Sie ihm immer mehr Milch-Getreidebrei geben. Aber es sollten nie mehr als 100-200 Milliliter Kuhmilch am Tag sein.

Sie können für den Milch-Getreidebrei auch Naturjoghurt oder Buttermilch nehmen. Aber auch nur einmal am Tag. In Kuhmilch ist Calcium und Vitamin B12. Aber durch das Calcium und auch das Casein in der Milch kann der Körper Ihres Kindes weniger Eisen aufnehmen. Geben Sie Ihrem Kind Kuhmilch deshalb nicht zusammen mit Fleisch.

Achtung! Kuhmilch ist im 1. Lebensjahr kein Ersatz für Muttermilch oder Säuglings-Anfangsnahrung!

Geben Sie Ihrem Kind im 1.Lebensjahr Kuhmilch nicht als Getränk. Geben Sie Milch auch nicht als süßes Milchprodukt wie Pudding oder Kakao. In Topfen und Käse ist viel Eiweiß. Kinder sollen diese Produkte deshalb im 1. Lebensjahr nicht essen. Frühestens am Ende des 1. Lebensjahres können Sie Ihrem Kind langsam statt dem Milch-Getreidebrei Kuhmilch und Brot geben.

Pflanzliche Getränke sind kein Ersatz für Kuhmilch. Sie haben andere Nährstoffe. Reisgetränke sind für Ihr Baby nicht gut. Sie enthalten viel Arsen. Für Brei können Sie bis zu 200 Milliliter Pflanzendrink nehmen. Zum Beispiel Haferdrink. Wichtig ist, dass er ohne Zucker ist. Der Pflanzendrink soll Calcium und Vitamin B12 enthalten.

Mahlzeit! – aber wann?

In der Früh, zu Mittag oder sogar spät am Abend? Fangen Sie am besten mit der Beikost an, wenn Sie Zeit und Ruhe haben. Schauen Sie, dass es ruhig ist, ohne Druck und Zwang. Ihr Kind merkt sich diese Eindrücke vom ersten Moment an.

Jeder Zwang oder Stress kann schlecht dafür sein, wie Ihr Kind isst. Wie viel Sie einem Baby geben, hängt von dessen Hunger ab. Hören Sie nicht auf Ratschläge von anderen Eltern. Lernen Sie besser die Zeichen kennen, die Ihnen Ihr Kind gibt. Es zeigt Ihnen genau, ob es satt oder hungrig ist.

Gewöhnen Sie Ihr Kind langsam und vorsichtig an die Essens-Zeiten in der Familie. Dann kann es mit Ihnen am Tisch mitessen.

Beenden Sie die Mahlzeit, wenn Ihr Kind zeigt, dass es satt ist. Zeichen sind zum Beispiel Teller wegschieben, Löffel wegwerfen, Mund zumachen oder langsamer essen.