Wasser ist das beste Getränk
Achten Sie darauf, dass Ihr Kind genug trinkt. Geben Sie Ihrem Kind immer eine Trinkflasche mit. Am besten ist Wasser!
Kinder zwischen 4 und 10 Jahren brauchen jeden Tag 1 bis 1,2 Liter Wasser. Geben Sie Ihrem Kind nur selten Fruchtsäfte. Wenn Sie Ihrem Kind doch einmal Fruchtsaft geben, dann stark verdünnt. Ihr Kind sollt keine anderen Getränke mit Zucker trinken – keine Limonaden, Sportgetränke, Fruchtnektar oder Sirup. Zucker und Säure schaden den Zähnen.
Geben Sie Ihrem Kind nie Getränke mit Koffein. Also keinen Kaffee, grünen Tee, schwarzen Tee, oder Eistee aus schwarzem Tee. Auch kein Cola und keine Energy Drinks.
Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte zu jedem Essen
Ihr Kind sollte zu jeder Mahlzeit Obst und Gemüse bekommen. Obst und Gemüse ist auch gut für die Jause.
Eine Portion ist ungefähr so viel, wie in einer Kinderhand Platz hat. Ihr Kind sollte jeden Tag 3 Portionen Gemüse und/oder Hülsenfrüchte und 2 Portionen Obst essen. Beides ist roh oder gekocht möglich. Achten Sie darauf, dass Sie viele verschiedene Sorten anbieten. Ihr Kind soll viel Abwechslung haben. Je bunter der Teller ist, desto besser! Es ist gut, wenn das Obst und Gemüse aus der Region kommt und zur Jahreszeit passt.
- 1 Handvoll Obst oder 2 Handvoll klein geschnittenes Obst oder Beeren
- 2 Handvoll gegartes Gemüse
- 1 Handvoll Rohkost oder 2 Handvoll bei klein geschnittener Rohkost
- 2 Handvoll Salat
- 2 Handvoll gekochte Hülsenfrüchte
Achtung! Hülsenfrüchte wie Bohnen, Erbsen, Linsen, Kichererbsen und Sojabohnen können Sie zum Beispiel für Suppen, Brotaufstriche oder als Beilage verwenden. Hülsenfrüchte liefern viele Nährstoffe und machen lange satt.
- Schneiden Sie Obst und Gemüse klein. Machen Sie zum Beispiel Karotten-Sticks oder Apfelspalten.
- Machen Sie Brote lustig und bunt. Machen Sie zum Beispiel ein Gesicht aus Gemüsestücken.
- Geben Sie Ihrem Kind Obst und Gemüse immer in den Kindergarten oder in die Schule mit.
- Sie können Hülsenfrüchte leicht zu Speisen geben, die Kinder mögen. Zum Beispiel Erbsen in den Reis oder Linsen in Soßen für Nudeln.
Getreide und Kartoffeln machen satt
Kinder sollten jeden Tag 5 Portionen Getreide, Brot, Nudeln, Reis oder Kartoffeln essen. Nehmen Sie Vollkornprodukte. Eine Portion ist ungefähr so viel, wie in eine Kinderhand passt: eine Handvoll, eine Faust oder eine Handfläche.
- 1 Handvoll Brot und Gebäck
- 2 Handvoll Müsli oder Getreideflocken
- 2 Fäuste gekochte Nudeln
- 2 Fäuste gekochter Reis oder gekochtes Getreide
- 2 Fäuste gekochte Erdäpfel
Auch hier ist es wichtig, dass Sie verschiedene Lebensmittel anbieten. Weizen und Roggen sind die bekanntesten Getreidearten. Aber probieren Sie doch auch einmal Dinkel, Einkorn, Grünkern, Hirse, Buchweizen oder Khorasan-Weizen, der auch Kamut® heißt. Auch Bulgur und Couscous können Sie schnell kochen. Diese Getreidearten schmecken in pikanten und in süßen Gerichten. Wenn Ihr Kind kein Gluten verträgt, können Sie die getreideähnlichen Pflanzen Hirse und Buchweizen verwenden. Diese sind glutenfrei.
Tipp:
- Kaufen Sie nur Vollkornbrot und Vollkorngebäck.
- So gewöhnen Sie Ihr Kind an Vollkornprodukte: Mischen Sie Vollkornnudeln mit weißen Nudeln. Kaufen Sie hellere Vollkornprodukte.
- Wenn Sie Müslis und Frühstücksflocken kaufen: Achten Sie darauf, dass sie nicht gesüßt sind und kein Fett zugesetzt worden ist.
- Pommes Frites oder Kroketten sollten die Ausnahme sein. Besser geben Sie Ihrem Kind zum Beispiel Ofenkartoffeln oder Kartoffelspalten aus dem Ofen.
- Nehmen Sie wenig Fett und Salz. Achten Sie darauf, dass die Nährstoffe erhalten bleiben. Sie können das Essen zum Beispiel kochen, im Ofen garen, oder zu Aufläufen verarbeiten.
Milch und Milchprodukte liefern Calcium
Kinder zwischen 4 und 10 Jahren sollten bis zu 3 Portionen Milch und Milchprodukte bekommen. Abwechslung ist wichtig. Gut sind zum Beispiel:
- 2 Portionen „weiß“. Das sind zum Beispiel Milch, Joghurt, Buttermilch oder Hüttenkäse. Sie sollten diese Produkte möglichst nicht süßen.
- 1 Portion „gelb“. Das ist Käse.
Eine Portion für Kinder ist ungefähr:
- 1/2 Glas Milch/Buttermilch (125-150 Milliliter)
- 1/2 Becher Joghurt (100-110 Gramm)
- 1 Kinderfaust Topfen, Hüttenkäse, Streichkäse (50-60 Gramm
- 1 Scheibe Käse (20 Gramm)
Ihr Kind darf sowohl fettarme Milch mit 1,5 bis 1,8 Prozent Fett als auch Vollmilch mit 3,6 Prozent Fett bekommen. Pflanzliche Getränke sind kein vollständiger Ersatz für Kuhmilch. Zum Beispiel Getränke aus Soja, Mandeln oder Hafer. In diesen Getränken ist weniger Eiweiß, Calcium und Vitamin B12.
Achtung! Milch und Kakao sind keine Getränke gegen den Durst. Dafür sind zu viele Kalorien in diesen Lebensmitteln!
Am besten ist es, wenn Ihr Kind die Milch einfach pur trinkt. Wenn Ihr Kind pure Milch nicht mag, versuchen Sie es mit Kakao, damit Ihr Kind genug Calcium bekommt. Aber in fertigem Trink-Kakao ist oft viel Zucker. Deshalb ist das kein Getränk, sondern eine Süßigkeit. Schauen Sie auf die Zutatenliste auf der Verpackung und vergleichen Sie. Denken Sie daran: Auch Traubenzucker und Fruchtzucker verursachen Karies. Sie können Ihrem Kind hin und wieder selbstgemachten Kakao aus Backkakao geben. Diesen Kakao können Sie auch leicht süßen, das ist in Ordnung. So wissen Sie, wie viel Zucker Ihr Kind bekommt.
Tipp:
- Wenn Ihr Kind keine Milch mag, geben Sie ihm Joghurt, Buttermilch oder Sauermilch. Auch Topfen mit frischen Früchten ist eine gute Möglichkeit.
- Geben Sie Ihrem Kind nur selten gesüßte Milchprodukte. In diesen Produkten ist zu viel Zucker, sie gehören deshalb zu den Süßigkeiten. Machen Sie besser selbst Fruchtjoghurt: Nehmen Sie Naturjoghurt und geben Sie frisches Obst dazu.
- Achten Sie darauf, dass der Käse nicht zu fett ist. Schauen Sie auf der Verpackung nach. Der Fettgehalt sollte höchstens 45 % F.i.T. sein.
Fisch liefert wertvolle Omega 3 – Fettsäuren
Geben Sie Ihrem Kind 1 bis 2 Portionen Fisch in der Woche. Eine Portion für Kleinkinder ist ungefähr so viel wie auf eine Kinderhandfläche passt. Das sind ungefähr 50 Gramm. Geben Sie Ihrem Kind abwechselnd
- Süßwasserfische wie Saibling, Zander, Forelle oder Karpfen und
- Meeresfische mit viel Fett wie Lachs, Hering oder Makrele.
Wenn Sie Ihrem Kind keinen Meeresfisch geben wollen, sollte es täglich ungefähr 1,5 Teelöffel Rapsöl oder Leinöl bekommen.
Fisch ist für Ihr Kind ein wertvolles Lebensmittel. Aber einige Arten können mit Schwermetallen belastetet sein. Diese sollten Sie nicht jede Woche essen. Das sind vor allem Raubfische wie Thunfisch, Schwertfisch, Heilbutt, Hecht, Butterfisch, Schnapper, Hai, Merlin, Schwertfisch, Königsmakrele, Ziegelfisch oder Buttermakrele und Schlangenmakrele.
Achtung! Viele Kinder mögen Fischstäbchen. Aber fertige Fischstäbchen sind sehr fett. Deshalb sollte Ihr Kind sie nur selten essen. Kaufen Sie jedenfalls Fischstäbchen, die man im Backrohr ohne Fett machen kann.
Tipp:
- Wenn Sie Fisch kaufen, achten Sie auf Gütesiegel. Diese zeigen, dass die Fische nachhaltig gefischt wurden. Es gibt das MSC-Gütesiegel und das ASC-Gütesiegel. Achten Sie auch auf Empfehlungen von Umweltorganisationen.
- Entfernen Sie sorgfältig alle Gräten.
- Verstecken Sie Fisch in Laibchen oder Aufläufen. Machen Sie zum Beispiel Fisch-Burger oder Fisch-Lasagne.
Achtung! Sie müssen Fisch unbedingt kalt lagern. Legen Sie Fisch am besten in den kältesten Teil des Kühlschranks. Achten Sie darauf, dass der Fisch auch am Heimweg vom Einkaufen kühl bleibt. Verwenden Sie zum Beispiel eine Kühltasche oder Kühlelemente.
Kaufen Sie Fleisch und Wurst mit wenig Fett
Geben Sie Ihrem Kind pro Woche höchstens 3 Portionen Fleisch oder Wurst.
1 Portion für Kinder ist ungefähr so viel wie
- 1 Kinderhandfläche Fleisch, das sind 60-70 Gramm,
- 5-7 Scheiben Wurst.
Tipp:
- Geben Sie Ihrem Kind nicht zu oft Fleisch. Eiweiß kann Ihr Kind auch über Hülsenfrüchte bekommen.
- Schneiden Sie sichtbares Fett weg. Bereiten Sie Fleisch immer mit wenig Fett zu. Gut ist Dünsten, Schmoren oder Kochen. Wenn Sie Fleisch braten, nehmen Sie eine beschichtete Pfanne und wenig Fett.
- In Wurst und Wurstwaren sind oft viel Fett und Salz. Geben Sie Ihrem Kind diese Lebensmittel deshalb nur selten.
- Kaufen Sie nur Wurst mit wenig Fett. Es sollten höchstens 20 Prozent Fett in der Wurst sein. Nehmen Sie zum Beispiel Krakauer, Schinkenwurst oder mageren Schinken.
- Machen Sie nicht zu oft Wiener Schnitzel. Machen Sie zum Beispiel lieber Naturschnitzel. Sie brauchen dafür weniger Fett bei der Zubereitung.
Eier
Ihr Kind sollte pro Woche höchstens 2 Eier essen. Dazu zählen auch die Eier, die in Nudeln oder Mehlspeisen sind.
Verwenden Sie nur gute Öle und Fette
Kinder zwischen 4 und 10 Jahren sollten pro Tag bis zu 25 Gramm Öle, Fette, Nüsse und Samen essen. Insgesamt können Kinder ungefähr 5 Teelöffel essen.
Vor allem bei Fetten und Ölen ist die Qualität wichtiger als die Menge. Nehmen Sie gute pflanzliche Öle wie Rapsöl, Leinöl, Olivenöl, Walnussöl, Sojaöl und Sesamöl.
Achtung! Nehmen Sie wenig Butter, Margarine, Mayonnaise, Schmalz oder Kokosfett. Geben Sie Ihrem Kind wenige Milchprodukte mit viel Fett. Zum Beispiel Schlagobers, Crème fraîche und Sauerrahm.
Tipp:
- In Fertigprodukten ist oft viel verstecktes Fett. Achten Sie beim Einkaufen darauf.
- Streichen Sie Brote lieber mit Magertopfen, weniger mit Butter oder Margarine.
- Wenn Sie Mus aus Nüssen und Samen kaufen: Kaufen Sie nur Produkte ohne Salz und Zucker. 1 Teelöffel Samen-Mus oder Nuss-Mus ist ungefähr so viel wie 1 Teelöffel Öl.
Es soll nur selten fette, süße und salzige Lebensmittel geben
Ihr Kind sollte nur selten Lebensmittel bekommen, in denen viel Fett, Zucker oder Salz ist. Jedenfalls sollte Ihr Kind nicht täglich solche Lebensmittel bekommen. Es soll höchstens 1 kleine Portion geben. Das gilt für Süßigkeiten, Mehlspeisen, fette, Knabbereien, süße Milchprodukte und Getränke mit Zucker. Zum Beispiel Limonaden, unverdünnte Fruchtsäfte oder Sirup.
Tipp:
- Geben Sie Ihrem Kind selten Kuchen und Torten. Joghurt und Topfencreme mit Obst schmecken auch gut. Machen Sie Pudding mit fettarmer Milch, Obstsalat oder Fruchteis.
- Verwenden Sie zum Backen Vollkornmehl und nehmen Sie weniger Zucker als im Rezept steht.
Hinweis: Die Broschüre kann über den Bestellservice des Bundesministeriums für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz über folgenden Link https://broschuerenservice.sozialministerium.at oder unter der Telefonnummer 01 71100 – 86 25 25 kostenlos bezogen werden.