Kinder essen gern mit der Familie. Essen Sie so oft wie möglich gemeinsam mit Ihrem Kind. Machen Sie aus den Mahlzeiten ein schönes Ereignis.
Nehmen Sie sich Zeit für die Mahlzeiten. Schauen Sie darauf, dass die Mahlzeiten entspannt ablaufen.
Kinder können beim Aufdecken helfen und den Tisch dekorieren.
Fangen Sie erst zu essen an, wenn alle am Tisch sitzen.
Nehmen Sie sich zuerst nur eine kleine Portion. Ihr Kind soll das auch so machen. Wer dann noch Hunger hat, darf sich noch etwas nachnehmen.
Zeigen Sie Ihrem Kind, wie man sich bei Tisch benimmt. Seien Sie ein Vorbild.
Beginnen Sie das Essen immer mit einer bestimmten Handlung. Zum Beispiel mit einem Lied oder einem gemeinsamen Spruch.
Während des Essens soll es keine Ablenkungen geben. Vermeiden Sie Fernseher, Bücher oder Zeitungen.
Mahlzeiten sind eine gemeinsame Zeit für die Familie. Sie können während der Mahlzeiten Pläne für die Woche machen. Ihr Kind kann auch vom Kindergarten oder der Schule erzählen.
Sprechen Sie während der Mahlzeiten nicht über schwierige Themen, die Streit auslösen können.
Kampf ums Essen – Wie Sie sich friedlich einigen
Kinder haben oft sehr eigene Essgewohnheiten. Zum Beispiel lehnen Sie plötzlich Gemüse komplett ab, das sie vorher noch gern gegessen haben. Aber verzweifeln Sie nicht! Oft nörgeln Kinder am Essen herum, weil sie Aufmerksamkeit wollen. Sie wollen oft im Mittelpunkt stehen und zeigen das so. Versuchen Sie, möglichst wenig auf so ein Verhalten zu reagieren. Streitereien beim Essen bringen nichts. Bleiben Sie ruhig und sprechen Sie nicht über das Essen. Zwingen Sie Ihr Kind nicht, etwas aufzuessen. Zwang und strenge Vorschriften sind nicht erfolgreich. Sie bewirken meistens das Gegenteil. Kinder lehnen Lebensmittel nur noch mehr ab, wenn Sie sie zum Essen zwingen wollen. Aber Ihr Kind soll alle Lebensmittel probieren!
„Kinderlebensmittel“ sind Produkte, die speziell für Kinder gemacht sind. Diese Produkte haben oft eine auffällige, bunte Verpackung mit Comics oder Bildern. Diese Produkte findet man oft unter Süßigkeiten, Milchprodukten, Frühstücksflocken, Getränken und verschiedenen Snacks.
Aber lassen Sie sich nicht täuschen: Spezielle „Kinderlebensmittel“ sind nicht notwendig.
„Ich will Pizza!“
Viele Kinder mögen bestimmte Lebensmittel besonders gern. Zum Beispiel Nudeln mit Tomatensoße oder Pizza. Machen Sie mit Ihrem Kind aus, wann und wie oft es die Lieblingsspeise gibt. Vermeiden Sie den Kampf ums Essen. Schließen Sie einen Kompromiss: Es gibt Burger, Pizza und Co., aber selbstgemacht. Wenn Sie solche Gerichte selbst machen, können Sie viel Gemüse dazugeben und weniger Fett verwenden. In Pommes Frites ist zum Beispiel viel mehr Fett als in Kartoffelspalten aus dem Backofen.
Viele Kinder helfen gern beim Kochen. Je nach Alter können sie zum Beispiel Gemüse waschen oder schneiden, Pizzateig kneten oder den Belag auf die Pizza legen. So werden selbstgemachte Gerichte für die Kinder interessant und das gemeinsame Kochen wird ein Erlebnis.
Tipp: Wenn Ihr Kind oft Nudeln essen will, machen Sie verschiedene Sorten und nehmen Sie immer wieder verschiedene Gemüsesorten für die Soße.
„Ich habe keinen Hunger!“
Kinder essen manchmal mehr, manchmal weniger. Das kann sich von Tag zu Tag ändern. Machen Sie sich bei einem gesunden Kind keine Sorgen deswegen. Wenn Größe und Gewicht im normalen Bereich sind, ist alles in Ordnung. Lassen Sie Ihr Kind selbst entscheiden, wie viel es essen möchte. Dann entwickelt es ein gesundes Gefühl für Hunger und satt sein.
„Ich mag das nicht!“
Kinder wollen oft kein Essen probieren, das sie nicht kennen. Probieren Sie Folgendes:
Bieten Sie Ihrem Kind Speisen immer wieder an. Aber zwingen Sie es nicht, diese Speisen zu essen.
Loben Sie Ihr Kind, wenn es eine neue Speise probiert hat.
Bieten Sie Ihrem Kind keine eigenen Speisen an! Es soll das Gleiche essen wie die anderen am Tisch.
Seien Sie ein gutes Vorbild. Kinder nehmen oft die Essgewohnheiten der Eltern an.
Nehmen Sie Ihr Kind ernst. Nehmen Sie ernst, was Ihr Kind mag und was es nicht mag. Finden Sie gemeinsam Möglichkeiten, unterschiedliche Lebensmittel zu essen.
Überlegen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind, was Sie kochen wollen. Schreiben Sie gemeinsam den Einkaufszettel. Gehen Sie mit Ihrem Kind in den Supermarkt. Lassen Sie Ihr Kind selbst entdecken, wo welche Lebensmittel sind.
Kochen Sie zusammen- das macht Spaß und macht Appetit.
Tipp: Ihr Kind muss nicht alles mögen, was Sie gerne essen. Machen Sie aber mit Ihrem Kind aus, dass es alles einmal probiert. Loben Sie es dafür. Vorlieben für Lebensmittel entwickeln sich oft erst später. Seien Sie geduldig. Wenn Ihr Kind Speisen ablehnt, bieten Sie diese Speisen später noch einmal an.
Tricks, wenn Ihr Kind kein Gemüse und Obst essen will
Stellen Sie immer frisches Gemüse und Obst bereit.
Süßen Sie Joghurt, Müsli oder Milchmixgetränke mit frischem Obst.
Verwenden Sie Obstpüree als Brotaufstrich.
Wenn es Kuchen gibt, sollte es vor allem Obstkuchen sein.
Schneiden Sie Obst und Gemüse in kleine Stücke. Mundgerecht geschnittenes Obst und Gemüse macht Spaß. Machen Sie zum Beispiel Obstspieße oder Gemüsesticks.
Sie können Gemüse auch „verstecken“: einfach mit Soßen oder Suppen mitpürieren.
Geben Sie Gemüse zu den Lieblingsspeisen des Kindes. Belegen Sie zum Beispiel Pizza auch mit Gemüse.
Verarbeiten Sie Gemüse in klassischen Speisen. Geben Sie zum Beispiel Zucchini in die Soße für Spaghetti Bolognese.
Machen Sie nicht immer den gleichen Salat. Geben Sie zum Beispiel verschiedene Gemüsesorten in den Salat und machen Sie verschiedene Marinaden.
Bieten Sie Gemüse in verschiedenen Arten an. Machen Sie zum Beispiel Spinatknödel statt Cremespinat.
Verwenden Sie Obst und Gemüse auch für Nachspeisen. Machen Sie zum Beispiel Zucchinikuchen oder Rote-Rüben-Brownies.
Tipps für Süßigkeiten
Natürlich darf Ihr Kind auch Süßigkeiten essen. Verbote bringen nichts. Im Gegenteil: Sie machen Süßigkeiten nur noch interessanter.
Reden Sie mit Ihrem Kind über das Thema. Machen Sie gemeinsam Regeln zum Naschen aus. Denken Sie dabei an folgende Tipps:
Süßigkeiten gibt es nie direkt vor dem Essen. Es gibt keine Süßigkeiten gegen den Hunger und nicht zum Spielen.
Lassen Sie keine Süßigkeiten offen liegen. Sie sollten nur wenige Süßigkeiten zu Hause haben.
Belohnen Sie Ihr Kind nicht mit Süßigkeiten.
Trösten Sie Ihr Kind nicht mit Süßigkeiten.
Seien Sie ein Vorbild: Essen Sie selbst nur wenig Süßes.
Bitten Sie auch die Menschen in Ihrer Umgebung, dass sie Ihrem Kind keine Süßigkeiten schenken. Zum Beispiel Verwandte, Freunde oder Nachbarn. Wenn diese Menschen etwas mitbringen wollen, sind kleine Spielzeuge oder Buntstifte viel besser.
Ihr Kind sollte nach dem Naschen Wasser trinken oder den Mund mit Wasser ausspülen.
Backen Sie selbst Mehlspeisen mit weniger Zucker. Sie können ein Drittel weniger Zucker verwenden, als im Rezept steht.
Bieten Sie Ihrem Kind andere Lebensmittel an, die auch gut schmecken. Zum Beispiel kleine Obst-Stücke, Trockenfrüchte oder selbstgemachte Speisen aus Topfen oder Joghurt.
Sagen Sie nicht, dass eine bestimmte Speise „gesund“ ist, wenn Ihr Kind diese Speise essen soll. Oft verbinden Kinder das Wort „gesund“ dann mit „schmeckt sowieso nicht“.