Stillförderung

Die ersten 1000 Tage im Leben eines Kindes bieten besondere Chancen, frühzeitig die Weichen für eine langfristige Gesundheit zu stellen. Stillen und frühkindliche Ernährung liefern einen wichtigen Beitrag zur Kindergesundheit, unter anderem in der Primärprävention von Adipositas. Nationale und internationale Fachgesellschaften empfehlen Stillen als natürliche und bevorzugte Ernährungsform für Säuglinge zu fördern.

Studien und systematische Übersichtsarbeiten zeigen, dass Stillen mit kurz- und langfristigen gesundheitlichen Vorteilen für Mutter und Kind assoziiert ist.

Stillen kann außerdem zur Förderung der emotionalen Bindung zwischen Mutter und Kind beitragen. Stillende Mütter brauchen Unterstützung und Bestärkung. In der Stillzeit ist es daher wichtig, das Wohlbefinden der jungen Mutter zu fördern und ihr viel Freude und Zuversicht zu vermitteln.

Kind wird gestillt
Sukie Bericht

Sukie-Endbericht

Die österreichweite Sukie-Studie zum Stillverhalten und zur Kinderernährung, liefert aktuelle Informationen über die Stillprävalenz und Säuglingsernährung in Österreich. Die Online-Erhebung fand 2019/2020 statt. Die Ergebnisse zeigen sowohl bei der Gesamtstilldauer als auch beim ausschließlichen Stillen Verbesserungspotential auf.

Stakeholder

Im Rahmen des Gesundheitsförderungsprogramms „Richtig essen von Anfang an!“ wurden alle relevanten Stakeholder im Bereich der Stillförderung am 16. Juni 2021 zum Stakeholderdialog „Stillförderung“ eingeladen.

Über 70 InteressensvertreterInnen und AkteurInnen (z. B. von Berufsvertretungen/Fachgesellschaften, Gesundheitsförderungseinrichtungen, Krankenanstalten, Kommunale Verbände, Versicherungsanstalten, aus Wissenschaft/Forschung bzw. Ausbildungseinrichtungen, Wohlfahrtsorganisationen) sind der Einladung gefolgt, um gemeinsam die Ergebnisse der Sukie-Studie zu reflektieren und aufbauend der Frage nachzugehen, wie Stillen noch attraktiver gemacht werden kann.

Baby wird von Mutter gestilt

Becoming Breastfeeding Friendly – Handlungsempfehlungen für ein stillfreundliches Österreich

Um die informierte und selbstbestimmte Entscheidung zum Thema Stillen zu erleichtern, bedarf es der Schaffung struktureller und gesellschaftlicher Rahmenbedingungen zur Stillförderung. Daher wurden vom Zentrum Ernährung & Prävention der AGES im Auftrag des BMSGPK und gemeinsam mit der Nationalen Ernährungskommission (NEK) „Handlungsempfehlungen für ein stillfreundliches Österreich“ anhand des evidenzbasierten Prozesses der internationalen Forschungsinitiative „Becoming Breastfeeding Friendly (BBF)“ der Yale School of Public Health erarbeitet. Der entstandene Bericht und die NEK-Empfehlung liefern ein Paket an 14 strategischen Handlungsempfehlungen, welche den Grundstein dafür legen Österreich nachhaltig stillfreundlicher zu machen und so einen wesentlichen Beitrag zum gesunden Aufwachsen von Kindern zu leisten.

Anlaufstellen zum Thema Stillen

Für weitere Informationen rund ums Thema Stillen und Möglichkeiten zur Elternberatung können folgende Anlaufstellen kontaktiert werden:

Weiterführende Informationen:

Vom deutschen Netzwerk „Gesund ins Leben“ wurde im Rahmen des Forschungsvorhabens „Becoming Breastfeeding Friendly“ ein Leitfaden zur Kommunikation rund um das Stillen erstellt.

https://www.ble-medienservice.de/0226/leitfaden-kommunikation-rund-um-das-stillen

WHO-Kodex zur Vermarktung von Muttermilchersatzprodukten

1981 hat die 34. Weltgesundheitsversammlung (World Health Assembly, WHA) einen Kodex zur Vermarktung von Muttermilchersatzprodukten verabschiedet. Der Kodex ist eine Reihe von Empfehlungen zur Regulierung der Vermarktung von Muttermilchersatzprodukten, Babyfläschchen und Beruhigungssauger.

Ziel des Kodex ist es, zu einer sicheren und angemessenen Ernährung für Säuglinge und Kleinkinder beizutragen und zwar durch Schutz und Förderung des Stillens und durch Sicherstellung einer sachgemäßen Verwendung von Muttermilchersatzprodukten, wo solche gebraucht werden.

Mit dem Online-Formular der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde (ÖGKJ) können Verstöße gegen den WHO-Kodex gemeldet werden: https://www.paediatrie.at/index.php/who-codex