Die Ernährung während der Schwangerschaft hat Einfluss auf das Wohlbefinden und die gesundheitliche Entwicklung des Kindes bis ins Erwachsenenalter. Studienergebnisse deuten vermehrt darauf hin, dass metabolische Ereignisse während kurzer, sensibler Zeitfenster in der prä- und postnatalen Entwicklung modulierende Eigenschaften auf die Gesundheit im späteren Leben haben. So konnte ein direkter Einfluss von Ernährung auf die Methylierung bestimmter Gene und auf metabolische Parameter gezeigt werden.
Mangelernährung bzw. eingeschränkte Kalorienzufuhr in der Schwangerschaft können je nach Expositionszeitpunkt zu epigenetischen Veränderungen, geringem Geburtsgewicht, schlechteren Lipidprofilen, erhöhtem Adipositas- und Diabetesrisiko bei den Nachkommen führen.
Studien über die mediterrane Ernährungsweise in der Schwangerschaft zeigten einen Einfluss auf das Geburtsgewicht, Plazentagewicht und das fötale Wachstum sowie eine Reduktion des Risikos für Frühgeburt. Der Konsum von Fisch bzw. Meeresfrüchten war mit verbesserter neurologischer Entwicklung, höheren Entwicklungsscores und verbessertem Sehvermögen verbunden.
Der Gesamtfettkonsum sowie der Konsum gesättigter, einfach und mehrfach ungesättigter Fettsäuren zeigte keinen Einfluss auf das Geburtsgewicht, eine hohe Gamma-Linolensäure Konzentration führte zu verminderten Konzentrationen bestimmter Komponenten des metabolischen Syndroms.
Steigender Milchkonsum war mit höherem Geburtsgewicht, einem geringeren Risiko für SGA (small for gestational age) und einem höheren Risiko für LGA (large for gestational age) verbunden.
Studien weisen darauf hin, dass unter anderem die Geschmackspräferenzen der Kinder bereits im Mutterleib geprägt werden.