Genussmittel für Schwangere
Auf Alkohol und Nikotin sollte während der Schwangerschaft gänzlich verzichtet werden, Koffein ist mäßig erlaubt.
Als erwiesen gilt, dass ein erhöhter mütterlicher Konsum von Alkohol während der Schwangerschaft unter anderem zu Wachstumsretardierung, Missbildungen, Entwicklungsdefekten und/oder einem spontanen Abortus führen kann. Starker Alkoholkonsum wird ebenfalls mit niedrigem Geburtsgewicht, Frühgeburt, SGA (small for gestational age) und höherer Wahrscheinlichkeit für Verhaltensauffälligkeiten im Kindes- und Jugendalter assoziiert. Negative Effekte eines moderaten Alkoholkonsums sind nicht eindeutig auszuschließen.
Da ein sicherer Schwellenwert aus den vorhandenen Daten nicht ableitbar ist, sollte während der gesamten Schwangerschaft auf Alkohol (auch in geringen Mengen) gänzlich verzichtet werden.
Es gibt Hinweise, dass eine erhöhte mütterliche Aufnahme von Koffein in der Schwangerschaft das fetale Wachstum und das Geburtsgewicht beeinflussen kann – dies und der Einfluss auf das Risiko für Fehlgeburten werden jedoch kontrovers diskutiert. Um jegliches Risiko auszuschließen, soll der Konsum koffeinhaltiger Getränke wie Kaffee, schwarzer und grüner Tee sowie Cola-Getränke während der Schwangerschaft auf 200 mg Koffein/Tag eingeschränkt werden. (Gesüßte) Getränke mit erhöhtem Koffeingehalt (z. B. Energydrinks) sind für Schwangere nicht empfohlen.
Produkt | Koffeingehalt / Portion in mg | Typische Portionsgröße |
---|---|---|
Kaffee | 50-85 | Tasse (150ml) |
Tee | 14-61 | Tasse (200ml) |
Quelle nach AGES, 2013
Studien zeigen, dass Rauchen in der Schwangerschaft mit großer Sicherheit einen negativen Einfluss auf das Geburtsgewicht, Plazenta-assoziierte Erkrankungen, Totgeburten, Frühgeburten, fetales Wachstum, plötzlichen Kindstod (SIDS), Übergewicht und erhöhten Body Mass Index im späteren Kindesalter, das Auftreten verschiedener Geburtsdefekte, Asthma, Giemen und Bronchitis hat. Keine signifikanten Zusammenhänge wurden im Hinblick auf das Risiko für verschiedene Tumore und Diabetes mellitus Typ 1 gefunden.
Genussmittel für Stillende
Alkohol, Koffein und Nikotin gehen in die Muttermilch über und können nachteilige Effekte auf die Produktion, das Volumen und die Zusammensetzung der Muttermilch sowie direkte nachteilige Effekte auf den Säugling haben. Der mütterliche Alkoholkonsum kann sich Studien zufolge beispielsweise auf das Schlafverhalten und die Grobmotorik des Säuglings auswirken und zudem die frühe Gewöhnung an Alkohol fördern.