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Viel Flüssigkeit: am besten Wasser

Kleinkinder brauchen regelmäßig Flüssigkeit. Wie viel sie brauchen, hängt zum Beispiel von der Temperatur und Bewegung ab. Kleinkinder sollten täglich 6-7 Portionen Flüssigkeit trinken, vor allem Trinkwasser. Eine Portion für Kleinkinder ist 1/8 Liter, das sind 125 Milliliter.

Trinkwasser ist das wichtigste Lebensmittel. Ihr Kind sollte nur selten Fruchtsäfte trinken. Wenn Sie Fruchtsaft anbieten, verdünnen Sie den Saft stark mit Wasser. Vermeiden Sie Getränke mit viel Zucker. Zum Beispiel Limonaden, Frucht-Nektar oder verdünnten Sirup. Oder Tee, der mit Zucker, Honig oder Sirup gesüßt ist. In diesen Getränken ist viel Zucker. Das kann Karies fördern.

Getränke mit Alkohol oder Koffein sind für Kinder grundsätzlich nicht geeignet. Auch das Getränk „Bubble Tea“ ist für Kleinkinder nicht geeignet. Das hat mehrere Gründe: In Bubble Tea sind Koffein und viel Zucker. Außerdem sind darin kleine Kugeln aus Stärke, die mit Flüssigkeit gefüllt sind. Kleinkinder können diese Kugeln unabsichtlich einatmen.

Bieten Sie Ihrem Kind Getränke in passenden Gefäßen an. Zum Beispiel in Bechern, Tassen oder Gläsern. Wenn das Kind ständig aus einer Nuckelflasche Getränke mit Zucker trinkt, kann es Karies bekommen.

Wasserglas mit Händen

Gemüse, Hülsenfrüchte und Obst: 5 Portionen am Tag

Obst und Gemüse sollte es bei jeder Mahlzeit geben. Nicht nur gekocht, sondern auch roh. Kleinkinder sollen jeden Tag viel Gemüse, Hülsenfrüchte und Obst essen. Kinder sollten täglich 3 Portionen Gemüse und Hülsenfrüchte und 2 Portionen Obst essen. Eine Portion ist ungefähr so viel, wie in eine Kinderhand passt. Es ist gut, wenn das Obst und Gemüse aus der Region kommt und zur Jahreszeit passt.

Empfohlene Lebensmittel:

  • 1 Handvoll Obst oder 2 Handvoll bei klein geschnittenes Obst oder Beeren
  • 2 Handvoll gegartes Gemüse
  • 1 Handvoll Rohkost oder 2 Handvoll bei klein geschnittener Rohkost
  • 2 Handvoll Salat
  • 2 Handvoll gekochte Hülsenfrüchte

In Gemüse, Hülsenfrüchten und Obst sind Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe. Das sind wichtige Schutzstoffe. In Hülsenfrüchten ist außerdem viel Eiweiß. Zum Beispiel in Linsen, Erbsen und Bohnen.

Gemüse kochen

Viel Getreide und Erdäpfel

In Getreide und Erdäpfeln sind viele Kohlehydrate. Kleinkinder sollten jeden Tag 5 Portionen essen. Eine Portion ist ungefähr so viel, wie in eine Kinderhand passt.

  • 1 bis 1 ½ Handflächen Brot und Gebäck
  • 2 Handvoll Müsli oder Getreideflocken
  • 3 Fäuste gekochte Nudeln
  • 2 Fäuste gekochter Reis oder gekochtes Getreide
  • 2 Fäuste gekochte Erdäpfel

In Vollkornprodukten sind viele Ballaststoffe, Vitamine und Mineralstoffe. Deshalb sind sie wichtig für die Ernährung von Kleinkindern. Sie können zum Beispiel Nudeln aus Vollkornmehl statt Nudeln aus weißem Mehl nehmen. Oder auch Vollkornreis statt weißem Reis. Sie können auch Vollkornnudeln mit weißen Nudeln mischen. Das macht den Umstieg auf Vollkornprodukte leichter. Auch Hirse, Grünkern, Polenta oder Buchweizen in einer warmen Mahlzeit sind gut für Kleinkinder. Sie können auch Getreideflocken zum Essen geben.

Kleinkinder sollten noch kein Brot oder Gebäck mit ganzen Körnern essen. Zum Beispiel Sonnenblumenkerne oder Nüsse. Die Körner können in die Atemwege kommen.

Müsli ist gut als Frühstück. Aber in Fertigmischungen ist oft viel Zucker. Mischen Sie das Müsli selbst oder achten Sie darauf, dass in der Mischung wenig Zucker ist.

Erdäpfel

Nur pasteurisierte Milch

Milch ist sehr nahrhaft. Deshalb ist Milch ein Lebensmittel und kein Getränk. Wenn Ihr Baby im ersten Lebensjahr keine Kuhmilch bekommen hat, fangen Sie langsam damit an. Sie können Ihrem Kind auch Joghurt, Buttermilch, Sauermilch oder Topfen geben. Diese Produkte können Sie zum Beispiel mit frischen Früchten mischen.

Schlagobers, Sauerrahm, Crème Fraîche, Nachspeisencremen, Fruchtjoghurts oder Pudding haben zu viel Fett. Oft ist darin auch viel Zucker. Verwenden Sie deshalb nur wenig von diesen Milchprodukten.

Milch und Milchprodukte müssen immer pasteurisiert sein. Rohmilch und nicht pasteurisierte Milchprodukte können Ihr Kind krank machen.

Eine Portion für Kleinkinder ist ungefähr:

  • 1/2 Glas Milch/Buttermilch (125 ml)
  • 1/2 Becher Joghurt (100 g)
  • 1 Kinderfaust Topfen/Hüttenkäse/Streichkäse
  • 1 Scheibe Käse (20 g)

Kleinkinder sollten täglich 3 Portionen Milch und Milchprodukte bekommen. Am besten sind:

  • 2 Portionen „weiß“. Das sind zum Beispiel Milch, Joghurt, Buttermilch oder Hüttenkäse. Sie sollten diese Produkte möglichst nicht süßen.
  • 1 Portion „gelb“. Das ist Käse.

Kinder brauchen keine spezielle Kindermilch. Diese Milch hat nicht mehr Nähstoffe als „normale“ Milch.

Kinder unter 2 Jahren sollen keine fettarme Milch und fettarme Milchprodukte bekommen. Erst im 3. Lebensjahr können Sie Ihrem Kind fettarme Produkte geben.

Kind trinkt

Fisch gehört dazu

Ihr Kind soll unbedingt Fisch bekommen. Durch Fisch bekommt Ihr Kind Jod, Vitamin D, Eiweiß und Omega-3 Fettsäuren. Geben Sie Ihrem Kind 1 bis 2 Portionen Fisch in der Woche. Eine Portion für Kleinkinder ist ungefähr so viel wie auf eine Kinderhandfläche passt. Das sind ungefähr 50 Gramm. Kaufen Sie möglichst

  • heimische Arten, wie Saibling oder Forelle,
  • Meeresfische mit viel Fett wie Lachs, Hering oder Makrele. Wenn Sie Ihrem Kind keinen Meeresfisch geben wollen, sollte Ihr Kind täglich mindestens einen Teelöffel Rapsöl bekommen. Zum Beispiel im Salat. Sie können Rapsöl auch verwenden, wenn Sie warme Mahlzeiten zubereiten.

Tipps:

  • Geben Sie Ihrem Kind keinen rohen Fisch, wie zum Beispiel in Form von Sushi.

  • Geben Sie Ihrem Kind keine Fische, die mit Schwermetallen belastetet sind.
    Das sind vor allem Raubfische wie Schwertfisch, Thunfisch, Heilbutt und Hecht.

  • Wenn Sie Fisch kaufen, achten Sie auf Gütesiegel. Diese zeigen, dass die Fische nachhaltig gefischt werden. Es gibt das MSC-Gütesiegel und das ASC-Gütesiegel. Achten Sie auch auf Empfehlungen von Umweltorganisationen.

  • Entfernen Sie sorgfältig alle Gräten.

     

Höchstens 3 Portionen Fleisch und Wurst pro Woche

Geben Sie Ihrem Kind pro Woche höchstens 3 Portionen Fleisch oder Wurst. Eine Portion für Kleinkinder ist ungefähr so viel wie auf eine Kinderhandfläche passt. Das sind ungefähr 50 Gramm.

In Fleisch sind Eisen, viel Zink und B-Vitamine. Außerdem hochwertiges Eiweiß. Aber in Fleisch und Wurst ist viel Salz. Kinder unter 5 Jahren sollten kein rohes Fleisch und keine rohen Fleischwaren essen. Zum Beispiel Faschiertes, Salami, Landjäger, Kantwurst, Mettwurst, Rohschinken, Selchfleisch oder Schinkenspeck

Eier muss man gut erhitzen

Eier haben viele Nährstoffe: Eiweiß, Vitamine und Mineralstoffe. Kleinkinder sollten 1 bis 2 Eier pro Woche essen. Dabei müssen Sie aber auch die Eier mitrechnen, die in Speisen verarbeitet werden. Zum Beispiel in Nudeln, Kuchen oder Palatschinken.

Verwenden Sie gute Fette und Öle

Kleinkinder können pro Tag bis zu 25 Gramm pflanzliche Öle und fein geriebene Nüsse essen, die in Speisen verarbeitet werden. Insgesamt können Kleinkinder ungefähr 5 Teelöffel essen. Davon sollen 3 Teelöffel pflanzliche Öle sein.

Vor allem bei Fetten und Ölen ist die Qualität wichtiger als Menge. Nehmen Sie gute pflanzliche Öle wie Rapsöl, Olivenöl, Walnussöl, Sojaöl, Leinöl, Sesamöl und Traubenkernöl. Nehmen Sie wenige Streichfette, Backfette und Bratfette. Das sind zum Beispiel mit Butter, Margarine oder Schmalz.

Es soll nur selten fette, süße und salzige Lebensmittel geben

Ihr Kind soll nur selten Lebensmittel bekommen, in denen viel Fett, Zucker oder Salz ist. Am besten sollte Ihr Kind nicht täglich solche Lebensmittel bekommen. Es soll höchstens 1 kleine Portion geben. Das gilt für Süßigkeiten, Mehlspeisen, fette, süße oder salzige Knabbereien und Getränke mit Zucker. Zum Beispiel Limonaden und Fruchtnektar.

  • Erlauben Sie ein bisschen Naschen. Ein Verbot macht Süßigkeiten nur interessanter.

  • Seien Sie ein gutes Vorbild. Essen Sie nur wenige Süßigkeiten.

  • Belohnen oder trösten Sie Ihr Kind nicht mit Süßigkeiten.

  • Schauen Sie, was auf der Packung steht. Dort steht, ob Zucker in dem Lebensmittel ist.

  • Zucker ist auch in Honig, Ahornsirup, Traubendicksaft oder Birnendicksaft.

  • Geben Sie Ihrem Kind statt Süßigkeiten Obst. Das geht als Jause oder als Nachspeise.